Kotwasser

Dezember 22, 2015

Viele Blogger schreiben gerade Ihre Jahresrückblicke zur Zeit. Tja da mir das nicht wirklich liegt schreib ich über ein Thema das uns eigentlich fasst das ganz Jahr über begleitet hat deshalb passts ja dann trotzdem ganz gut.

Jetzt mal von Anfang an: Mary lebt in einem Aktivstall mit 7 weiteren Pferdekumples. Sie hat sich gut eingelebt und hat nach außen hin keinen Stress beim Fressen oder in der Herde. Klar unsere Herde ist nicht immer die ruhigste – wir haben viele junge Pferde dabei die oft etwas anstrengend sein können  aber in großem ganzen sind sie eigentlich friedlich. Dann fing das mit dem Kotwasser an – sie hatte es von Zeit zu Zeit – nichts dramatisches. Ich hab mir von Darmkräuter von Krauterie besorgt. (von denen ich nach wie vor noch überzeugt bin) Jedes mal wenn sie also wieder anfing bekam sie einige Tage ihre Kräuterlis und das Thema war wieder erledigt. Leider wurde es Ende Sommer dann so schlimm das ich es nicht mehr mit den Kräutern schaffte – somit holte ich natürlich den Tierarzt. Wir bekamen zuerst Mittelchen und dann Antibiotika – auch hier hat nichts mehr geholfen. In der Zeit war Mary echt arm und ich auch schön langsam – wir waren beide nervlich komplett fertig. Jeden Tag Appi-Popo putzen ist in Kotwasser-Zeiten auch ziemlich gefährlich – sie spitzte bis zu 2 Meter waagrecht nach hinten! Kaum dachte ich, wir haben das Kotwasser im Griff war es schon wieder da. Im Oktober fuhr ich mit Mary Wanderreiten. Keine Angst es war ein sehr gemütlicher Urlaub geplant damit es für niemanden zu anstrengend wird. Als wir auf der Nordweide ankamen hatte Mary nichts mehr – Kein Durchfall, Kein Kotwasser nichts mehr! Bis zu diesem Zeitpunkt dachte ich das Mary vielleicht einfach sensibel ist oder schnell auf Stress reagiert. Aber ehrlich mit 3,5 Jahren alleine in eine fremde Umgebung (ich bin mit dem Hänger gefahren!!!! Das sagt einiges!) nur fremde Pferde, Paddockbox und allein nur mit Hunden und Menschen ins Gelände –jetzt müsstest sie DEFINITV stress haben. Hätte sie hier Kotwasser gehabt hätt ichs echt verstanden.

Nach 5 Tagen kamen wir zurück in den Stall und an genau diesem Tag am Nachmittag war der Durchfall und das Kotwasser wieder da. Ich hätt heulen können!

Es war klar es stimmt was nicht. Der Marathon ging weiter wir haben eine große Kotprobe und ein Blutbild machen lassen – beides ohne wirklichen Befund. Weiter gings wir haben nochmals entwurmt. Der nächste Schritt war dann die Paddockbox – die sie im Urlaub hatte aber daheim nicht.  Und dann muss ich gestehen war ich etwas ungeduldig – sie hatte wieder etwas Kotwasser. Damit ich wirklich die Ursache sagen könnte hätt ich bei jeder Veränderung ihr und ihrem Körper etwas mehr Zeit lassen sollen damit man wirklich ein Ergebnis hat. Aber Leute wer kann das schon, wenn er sieht das sein Pferd schmäler wird und zu wenig Energie  hat. Also haben wir sofort weiter gemacht und Einstreu auf Stroh gewechselt, und dann Leinsamen gefüttert. Und jetzt!?!? ES IST WEG!!! Gut das ist das wichtigste – jetzt reduzieren wir wieder nach und nach. Die Leinsamen haben wir nach eine Kur wieder weg gelassen. Die Einstreu ist wieder die Alte, nur ein Strohnetz hängt mit in der Box (welches Sie eigentlich nicht ansieht?) Das heißt es ist vielleicht doch nur die Paddockbox? Es gibt anscheinend Pferde die in der Herde nicht so gut klar kommen. Ich bin überzeugt das Mary in einem Offenstall leben könnte – aber leider nicht in der Form wie er bei uns angeboten wird.
 
Was vielleicht auch noch ein sehr ausschlaggebender Punkt für mich war, war oder ist meine Einstellung. Genau in dieser heißen Schlussphase kurz bevor es besser wurde hat mir eine Freundin mal so richtig die Augen geöffnet. Sie hat mitbekommen wie fertig ich war und dass ich nichts mehr mit Mary arbeiten wollte weil sie mir leid tat – aber sie hat noch viel mehr gesehen wozu ich nicht mehr im Stande war. Ihre Wort: „Du behandelst dein Pferd ja als ob es tot-krank wäre, kein Wunder das sie selbst auch glaubt das sie krank ist“  Das war wie ein Schlag ins Gesicht! Plötzlich wurde mit klar dass ich nicht mal mehr mein Pferd ordentlich begrüßte sondern sofort zum Popo ging ob er trocken oder nass ist.  Ich hab sie behandelt wie ein krankes Pferd – selbst wenn wir einen guten Tag hatten hab ich sie besser noch geschont.

Für mich war klar ich muss an meiner Einstellung arbeiten! Ich kann mich freuen dass ich so ein tolles Pferd habe – Gut ich weiß sie hat Kotwasser, aber ich versuche alles um ihr zu helfen und mehr kann ich nicht tun. Wann haben wir den Spaß verloren und die Leichtigkeit?

Am selben Tag fuhr ich gleich nochmals mit meiner neuen Einstellung an Board zu Mary und hab geübt! Ich hab jetzt ein fixes Begrüßungsritual das ich nicht mehr einreißen lasse – und wir haben Spaß zusammen! Das ist doch das Wichtigste?
 

 

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1 Kommentare

  1. Ich freue mich für euch, dass das Kotwasser weg ist und finde es genau so toll dass du so umgedacht hast und die Zeit mit Mary wieder genießen kannst. Das ist das Wichtigste und es scheint euch sehr gut zu tun :-).

    Macht weiter so!
    Alles Liebe Jasmin

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