Viele Blogger schreiben gerade Ihre Jahresrückblicke zur
Zeit. Tja da mir das nicht wirklich liegt schreib ich über ein Thema das uns
eigentlich fasst das ganz Jahr über begleitet hat deshalb passts ja dann
trotzdem ganz gut.
Jetzt mal von Anfang an: Mary lebt in einem Aktivstall mit 7
weiteren Pferdekumples. Sie hat sich gut eingelebt und hat nach außen hin
keinen Stress beim Fressen oder in der Herde. Klar unsere Herde ist nicht immer
die ruhigste – wir haben viele junge Pferde dabei die oft etwas anstrengend
sein können aber in großem ganzen sind
sie eigentlich friedlich. Dann fing das mit dem Kotwasser an – sie hatte es von
Zeit zu Zeit – nichts dramatisches. Ich hab mir von Darmkräuter von Krauterie
besorgt. (von denen ich nach wie vor noch überzeugt bin) Jedes mal wenn sie
also wieder anfing bekam sie einige Tage ihre Kräuterlis und das Thema war
wieder erledigt. Leider wurde es Ende Sommer dann so schlimm das ich es nicht
mehr mit den Kräutern schaffte – somit holte ich natürlich den Tierarzt. Wir
bekamen zuerst Mittelchen und dann Antibiotika – auch hier hat nichts mehr
geholfen. In der Zeit war Mary echt arm und ich auch schön langsam – wir waren
beide nervlich komplett fertig. Jeden Tag Appi-Popo putzen ist in
Kotwasser-Zeiten auch ziemlich gefährlich – sie spitzte bis zu 2 Meter
waagrecht nach hinten! Kaum dachte ich, wir haben das Kotwasser im Griff war es
schon wieder da. Im Oktober fuhr ich mit Mary Wanderreiten. Keine Angst es war
ein sehr gemütlicher Urlaub geplant damit es für niemanden zu anstrengend wird.
Als wir auf der Nordweide ankamen hatte Mary nichts mehr – Kein Durchfall, Kein
Kotwasser nichts mehr! Bis zu diesem Zeitpunkt dachte ich das Mary vielleicht
einfach sensibel ist oder schnell auf Stress reagiert. Aber ehrlich mit 3,5
Jahren alleine in eine fremde Umgebung (ich bin mit dem Hänger gefahren!!!! Das
sagt einiges!) nur fremde Pferde, Paddockbox und allein nur mit Hunden und
Menschen ins Gelände –jetzt müsstest sie DEFINITV stress haben. Hätte sie hier
Kotwasser gehabt hätt ichs echt verstanden.
Nach 5 Tagen kamen wir zurück in den Stall und an genau
diesem Tag am Nachmittag war der Durchfall und das Kotwasser wieder da. Ich
hätt heulen können!
Es war klar es stimmt was nicht. Der Marathon ging weiter
wir haben eine große Kotprobe und ein Blutbild machen lassen – beides ohne
wirklichen Befund. Weiter gings wir haben nochmals entwurmt. Der nächste
Schritt war dann die Paddockbox – die sie im Urlaub hatte aber daheim
nicht. Und dann muss ich gestehen war
ich etwas ungeduldig – sie hatte wieder etwas Kotwasser. Damit ich wirklich die
Ursache sagen könnte hätt ich bei jeder Veränderung ihr und ihrem Körper etwas
mehr Zeit lassen sollen damit man wirklich ein Ergebnis hat. Aber Leute wer
kann das schon, wenn er sieht das sein Pferd schmäler wird und zu wenig
Energie hat. Also haben wir sofort
weiter gemacht und Einstreu auf Stroh gewechselt, und dann Leinsamen gefüttert.
Und jetzt!?!? ES IST WEG!!! Gut das ist das wichtigste – jetzt reduzieren wir
wieder nach und nach. Die Leinsamen haben wir nach eine Kur wieder weg
gelassen. Die Einstreu ist wieder die Alte, nur ein Strohnetz hängt mit in der
Box (welches Sie eigentlich nicht ansieht?) Das heißt es ist vielleicht doch
nur die Paddockbox? Es gibt anscheinend Pferde die in der Herde nicht so gut
klar kommen. Ich bin überzeugt das Mary in einem Offenstall leben könnte – aber
leider nicht in der Form wie er bei uns angeboten wird.
Was vielleicht auch noch ein sehr ausschlaggebender Punkt
für mich war, war oder ist meine Einstellung. Genau in dieser heißen
Schlussphase kurz bevor es besser wurde hat mir eine Freundin mal so richtig
die Augen geöffnet. Sie hat mitbekommen wie fertig ich war und dass ich nichts
mehr mit Mary arbeiten wollte weil sie mir leid tat – aber sie hat noch viel
mehr gesehen wozu ich nicht mehr im Stande war. Ihre Wort: „Du behandelst dein
Pferd ja als ob es tot-krank wäre, kein Wunder das sie selbst auch glaubt das
sie krank ist“ Das war wie ein Schlag
ins Gesicht! Plötzlich wurde mit klar dass ich nicht mal mehr mein Pferd
ordentlich begrüßte sondern sofort zum Popo ging ob er trocken oder nass
ist. Ich hab sie behandelt wie ein
krankes Pferd – selbst wenn wir einen guten Tag hatten hab ich sie besser noch
geschont.
Für mich war klar ich muss an meiner Einstellung arbeiten!
Ich kann mich freuen dass ich so ein tolles Pferd habe – Gut ich weiß sie hat
Kotwasser, aber ich versuche alles um ihr zu helfen und mehr kann ich nicht
tun. Wann haben wir den Spaß verloren und die Leichtigkeit?
Am selben Tag fuhr ich gleich nochmals mit meiner neuen
Einstellung an Board zu Mary und hab geübt! Ich hab jetzt ein fixes
Begrüßungsritual das ich nicht mehr einreißen lasse – und wir haben Spaß
zusammen! Das ist doch das Wichtigste?